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Adriana und Ludger Schulten begleiten Weltjugendtagspilger als Dolmetscher

10-08-2023 17:37

Adriana und Ludger Schulten begleiten Weltjugendtagspilger als Dolmetscher (08.08.2023)

Die portugiesische Sprache, der internationale Austausch und das Gemeinschaftsgefühl im Glauben: All das, was für Adriana und Ludger Schulten eine Bedeutung hat, durfte das Ehepaar aus Rheine in den vergangenen zwei Wochen beim Weltjugendtag in Portugal erleben. Als Dolmetscherin und Dolmetscher begleiteten sie ehrenamtlich die Gruppe der rund 200 Jugendlichen aus dem Bistum Münster, die mit dem Reiseveranstalter Emmaus-Reisen zum Glaubensfest der Jugend nach Lissabon gereist war. Dass die Zeit gleichzeitig ein Familientreffen im Kleinen war, freute Adriana, gebürtige Brasilianerin, und Ludger Schulten besonders: Ihr Neffe Henri Marinho aus Brasilien hatte sich für den Weltjugendtag auf den Weg nach Portugal gemacht und erlebte die Zeit als Teil der Bistumsgruppe. Erste Weltjugendtagserfahrungen sammelte das Ehepaar vor zehn Jahren in Rio de Janeiro, als es eine Gruppe Jugendlicher aus Rheine nach Brasilien begleitete. 

Eine beeindruckende Erfahrung für beide. „Als die Anfrage für den portugiesischen Weltjugendtag kam, haben wir nicht lange gezögert“, blickt Ludger Schulten zurück. Weil beide in der portugiesischen Mission des Bistums tätig sind – Adriana Schulten als Sekretärin und ihr Mann als Ständiger Diakon – waren Kontakte schnell vermittelt. So konnte die Gruppe aus dem Bistum Münster die vorgeschalteten „Tage der Begegnung“, bei denen die Jugendlichen in Gastfamilien wohnend Land, Leute und Glaubenspraxis des Gastgeberlandes besser kennenlernen können, im Bistum Vila Real im Norden Portugals verbringen. Ehepaar Schulten begleitete eine Busgruppe nach Ribeira de Pena, erlebten die große Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Portugiesen. „Der Priester in unserer Gastpfarrei hat gesagt: ‚Wenn es bei uns klopft, sagt man ‚Herein‘ und fragt erst dann, wer vor der Tür steht.‘ Genau diese Erfahrung durften wir machen“, fasst Ludger Schulten zusammen. Sie konnten aber auch erleben, dass vieles erleichtert wird, wenn Sprachbarrieren überwunden werden können – besonders weil längst nicht alle Portugiesen Englisch sprechen können. „Weil wir Ansprachen der Bürgermeister und Ortsvorsteher und Predigten in Gottesdiensten übersetzen konnten, haben die Jugendlichen schnell eine enge Beziehung zu unseren portugiesischen Gastgebenden aufbauen können – beim Abschied sind Tränen geflossen“, erzählt Adriana Schulten. Für das Rheinenser Ehepaar waren besonders die ersten Tage herausfordernd: Während die beiden ihre Gruppe begleiteten, mussten sie parallel unzählige Telefonate führen, um 18 verlorene Koffer ausfindig zu machen, die nicht am Flughafen in Porto angekommen waren. „17 konnten am nächsten Abend abgeholt werden, einer leider erst nach fünf Tagen“, berichtet Ludger Schulten. Auch wenn es während des offiziellen Weltjugendtags in Lissabon in der zweiten Woche glücklicherweise nur wenige Zwischenfälle gab, die eine Übersetzung erforderten, bekam das Ehepaar mehrfach die Rückmeldung, dass seine Anwesenheit Sicherheit gibt: „Es ist immer gut zu wissen, dass  jemand die Sprache spricht und begleiten kann, wenn es Probleme gibt und ein Arzt, die Polizei oder die Botschaft aufgesucht werden muss“, sagt Adriana Schulten. So hatten sie und ihr Mann genug Zeit, um den Weltjugendtag mit all seinen Facetten – und zusammen mit Neffe Henri – zu erleben, der alleine acht Stunden von Brasilien nach Porto geflogen war, um an dem internationalen Großereignis teilnehmen zu können. „Ich bin hier, um Gott näher zu kommen, neue Freunde kennenzulernen und natürlich Zeit mit meiner Tante und meinem Onkel zu verbringen“, berichtet der 16-Jährige auf Englisch. Für die Erfahrungen ist er dankbar: „Ich konnte hier mit jedem über den Glauben sprechen, aber auch über schwierige Themen wie zum Beispiel Rassismus“, erklärt Henri – nicht zu vergessen das gemeinsame Singen, Feiern und Beten. „Nur das viele Laufen mag ich nicht so“, sagt er lachend.

 Auch für Adriana und Ludger Schulten waren es zwei intensive Wochen. Dass sie altersmäßig nicht mehr zur eigentlichen Zielgruppe Jugend gehören, machte für Adriana Schulten keinen Unterschied. „Wir durften hier Freude am Glauben erleben und uns in der Gemeinschaft von Christinnen und Christen auch spirituell stäken lassen“, resümiert die 45-Jährige. So viele Jugendliche zu erleben, denen der Glaube und eine Glaubenspraxis wichtig ist, war auch für Ludger Schulten eine besondere Erfahrung: „Das macht Hoffnung“, sagt er mit Blick auf die nächste Generation.

 

Ludger (links) und Adriana Schulten nahmen als Dolmetscher am Weltjugendtag in Portugal teil – zusammen mit Neffe Henri aus Brasilien. © Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann